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"Riesengewinn für den Sport" - Traglufthalle am Sportpark des TSV 1899 Partenkirchen errichtet

von Hannes Bräu

Zwei Tage, so lange hat es gedauert, die Traglufthalle auf der Freifläche hinter dem Olympia-Eissportzentrum zu errichten. Zwei Tage, in denen nicht nur die Fachkräfte des Herstellers aus der Slowakei, sondern auch zahlreiche Helfer vom Turn- und Sportverein Partenkirchen (TSVP) mitangepackt haben. „Teilweise von 7.30 bis 22 Uhr“, sagt Björn Michel. Der Vorsitzende ist genau wie sein Stellvertreter froh über dieses Engagement. „Toll, dass so viele Mitglieder aus verschiedenen Abteilungen dabei waren“, betont Hannes Bräu. Macht allerdings Sinn, schließlich kommt das Konstrukt auch vielen der gut 1700 Mitglieder zu Gute.

Noch muss der Boden verlegt werden. Das passiert in der kommenden Woche. Die Verantwortlichen haben sich „für eine Profi-Lösung“ entschieden, wie es Bräu nennt. Blau wird er, wie der bei den Olympischen Spielen in Paris und der bei Bundesliga-Begegnungen. Die entsprechenden Linien für die Hand- und Basketballer sind eingezeichnet. Aber auch die Hockey-Spieler können hier trainieren. Funktioniert dann noch der Strom und hat der Verband die Freigabe für die neue Spielstätte erteilt, soll die neue 43 Meter lange und 34 Meter breite Halle beim großen Fest zum 125-jährigen Bestehen des Vereins am Samstag, 14. September, erstmals präsentiert werden. „Wenn alles gut geht, findet eine Woche später das erste reguläre Spiel statt“, verrät Bräu.

Von der Initiative des Vereins ist Bürgermeisterin Elisabeth Koch (CSU) begeistert. „Super, dass der TSVP das hinbekommen hat.“ Sie erinnert aber auch an die enorme Arbeit hinter den Kulissen, unter anderem die Abstimmung mit den Gemeindewerken, auf deren Areal die Traglufthalle steht. Insgesamt „ist das ein Riesengewinn“, betont Koch. Allein aus Sicht der Handballer, die sie als frühere Abteilungsleiterin gut kennt. Wie richtig sie damit liegt, bestätigt Bräu. „Wir haben mittlerweile über 200 Spieler in 14 Teams.“ Und die müssen trainieren und selbstredend ihre Partien austragen.

Ballsportarena soll das Konstrukt heißen, das der TSVP geleast hat. Über konkrete Zahlen will Michel nicht sprechen. „Das müssen wir auch noch vereinsintern abstimmen.“ Klar ist, dass es bereits Kooperationsverträge gibt. Auch Sponsoren stehen bereit, von denen aber noch weitere gesucht werden. Um die Betriebskosten möglichst gering zu halten, bekommen die umliegenden Schulen und andere Vereine freie Hallenzeiten angeboten. Noch in dieser Woche beispielsweise trifft sich der Vorsitzende mit den Verantwortlichen des Werdenfels-Gymnasiums, das bekanntlich generalsaniert werden soll. Aktuell steht die Halle der Zugspitz-Realschule nicht zur Verfügung, danach kommt die Bürgermeister-Schütte-Schule an die Reihe. „Vormittags könnte der Unterricht bei uns stattfinden“, sagt Michel. Auch der Bewegungs- und Ballsportschule sowie dem KinderSportHort dient der zusätzliche Platz.

Die frühere Curlinghalle, in der der TSVP vor ein paar Jahren seine sportliche Heimat gefunden hat, wird Michel zufolge künftig mehr für den Eigenbedarf genutzt. Gerade der Fitnessbereich laufe sehr gut, sodass allein diese Abteilung mehr Hallenzeiten benötigt. Für den Verein bedeutet die neue Errungenschaft vor allem mehr Flexibilität. „Jetzt ist der Spielbetrieb gesichert“, betont Bräu. Zudem können die Verantwortlichen ihre Terminplanung wesentlich freier gestalten und fahren auch finanziell günstiger. „Wir müssen keine Miete mehr für die Schulturnhallen zahlen“, erklärt der Zweite Vorsitzende. Zumal deren Nutzung insbesondere am Wochenende – unter anderem aus Personalgründen – immer schwieriger wird.

Entscheidend für die Verantwortlichen des TSVP ist es, Breitensport anzubieten, den sich die Garmisch-Partenkirchner auch leisten können. „Außerdem müssen wir unsere Aktiven motivieren und ihnen zeigen, hier passiert etwas“, betont Bräu. Was bleibt, ist der Traum, auf der Fläche hinter dem Eissportzentrum eine feste Halle zu bauen. Dafür müsse man sich aber mit allen Beteiligten auf längerfristige Verträge einigen. Mit der Traglufthalle hat der TSVP schon einmal ein wichtiges Etappenziel erreicht und die perfekte Übergangslösung geschaffen.

(Quelle: GAP-Tagblatt/Tanja Brinkmann)

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